M600

Campus
Marburg

Auf dem Werksgelände Görzhäuser Hof der CSL Behring GmbH in Marburg wurde das Büro- und Laborgebäude M600 mit Labotech als Generalplaner errichtet. Die Büro- und Laborbereiche sind um ein fünfgeschossiges Atrium gruppiert. Das Atrium übernimmt die Funktion der repräsentativen Erschließung und schafft Begegnungszonen für die Mitarbeiter. Das Gebäude vereint die R&D Abteilungen und bietet für 600 Mitarbeiter eine moderne Arbeitswelt.


Das Bürokonzept bietet den Mitarbeitern die Möglichkeit, flexibel den optimalen Arbeitsplatz für die jeweilige Tätigkeit zu wählen. Das Gebäude beinhaltet unterschiedliche Bürozonen. Die Zonen unterscheiden sich in Funktionalität, Möblierung, Farbe und Materialität. Dabei wurde für alle Bürobereiche ein einzigartiges und inspirierendes Design entwickelt.

Eckdaten

Bauherr
CSL Behring
Standort
Marburg
Gebäude
M600 Marburg
Baumaßnamen
Generalplanung Neubau eines Büro- und Laborgebäudes, Herstellungskosten: 110 Mio €
Bauzeit
2019-2022
Leistungsumfang (LPH)
LPH1-LPH9
Fläche (BGF)
ca. 39.500 m²
Projektbeteiligte
fs Architekten, TCON, M&B, IGM

Laborzone

Labore der Forschung und Entwicklung unterliegen einem immer schneller werdenden Wandel. Zum einen verändern sich die Schwerpunkte der Forschung, zum anderen verändern sich die eingesetzten Arbeitsmittel (z.B. höhere Automatisierung/Robotik). Beides führt neben Umstrukturierungen der Arbeitsgruppen immer zu Anpassungen innerhalb der Laborzonen. Um zukünftig solche Umbauten ohne große Beeinträchtigung angrenzender Bereiche und mit geringem zeitlichem und wirtschaftlichem Aufwand durchzuführen, besteht ein hoher Anspruch an die Flexibilität der Gebäudestruktur und der technischen Gebäudeausrüstung.


An erster Stelle steht eine große, zusammenhängende Laborfläche, die flexibel beplant werden kann. In vorgelegtem Konzept ergibt sich je Gebäudeseite und Stockwerk eine Laborfläche von ca. 1.000m². Diese werden durch einen baurechtlich notwendigen mittigen Flur erschlossen, so dass sich zwei zusammenhängende Laborflächen von je 500m² ergeben. Die Laborfläche wird beidseitig über die Stirnseiten durch Schachtanlagen für Zu-/Abluft, Medien und Energieversorgung eingefasst.


Dies gewährleistet einen sauberen Schachtaustritt der Installationen in die Fläche. Ringschlüsse für Zu- und Abluft beider Seiten sind vorgesehen, was hinsichtlich Luftversorgung große Flexibilität bedeutet. Die im Konzept vorgesehene Laborfläche lässt Laborgrößen von mehreren 100m² zu. Je größer die zusammenhängenden Laborflächen ausgeführt werden können, desto einfacher ist eine spätere Umgestaltung, da nur Equipment und Mobiliar entfernt, ersetzt und an die Haustechnik angeschlossen werden muss.


In Bereichen mit Schutzklassen und -stufen nach GenTG und BioStoffV bis S2, wird empfohlen keine abgehängten Decken einzubauen. Dadurch werden die Nachinstallierbarkeit, die Wartung und die Instandhaltung deutlich vereinfacht. Die gewählte Geschosshöhe von 4,40m und eine daraus resultierende Innenraumhöhe von ca. 3,95m bietet genügend Platz für die Installationen der technischen Gebäudeausrüstung. Auch bei sehr hoch installierten Bereichen, wie Reinräumen und Räumen mit Schutzklassen und -stufen bis S3, ist diese Raumhöhe ausreichend.

Das gewählte Achsraster liegt mit 7,20m oberhalb des für Laborgebäude erforderlichen Maßes. Dies gibt Spielraum für Anlagen in größerem Maßstab und Robotikanwendungen.

Die Gebäudetiefe der Laborzone lässt die Anordnung von Laborhilfsräumen mit hoher Geräusch- und Wärmeentwicklung (Kühlschrankräume, Kühl- und Tiefkühlzellen etc.) im Innenbereich zu. An den Außenbereichen zu den Fassaden bietet sich die Möglichkeit von abgetrennten Auswerteplätzen.

In jedem Geschoss gibt es jeweils vier Lastenaufzüge, je zwei zugeordnet zu einer Laborzone. Große Lagerflächen für die Labore finden sich in den Kellergeschossen G1 und G2.